Ist Sport gesund oder schädlich?

Körperliche Aktivität bietet zahlreiche gesundheitsfördernde Effekte, die sowohl die körperliche als auch die psychische Gesundheit verbessert. Wenn die Leistung steigt, kann sich somit auch dein psychische Gesundheit verbessern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt mindestens 150 Minuten pro Woche körperliche Aktivität mit moderater Intensität. Optimal werden demnach 3000 Schritte in 30 Minuten (5 mal/ Woche) genannt, um Krankheiten vorzubeugen. Denn körperliche Inaktivität erhöht das Risiko für sogenannte Zivilisationskrankheiten, wie Krebs, koronare Herzkrankheiten und Stoffwechsel- erkrankungen (Lee et al., 2012). Rechnen wir die Risikofaktoren von Rauchen und Übergewicht mit ein, sinkt die Lebenserwartung zunehmend. 

Doch kann Sport auch schaden?

Grundsätzlich sollten beim Sport keine Schmerzen auftreten. Durch monotone, langanhaltende Belastungen über einen langen Zeitraum, können jedoch Überlastungserscheinungen auftreten. Besonders Langstreckenläufer sind hiervon häufig betroffen (Niedermeier et al., 2019 (2)).
Tipps: 
  • Achte auf eine ausreichende Regeneration und höre auf die Signale deines Körpers. 
  • Variiere dein Training um Überlastungen vorzubeugen.
  • Anstatt das Gewicht beim Krafttraining zu erhöhen, intensiviere durch verlangsamte Ausführung, mehr Wiederholung und erschwerte Ausgangsstellung.

Einseitig belastende Sportarten sollten nicht zwingend vermieden, sondern ausgeglichen werden. Trainiere beidseitig, um Asymmetrien vorzubeugen und beide Gehirnhälften zu aktivieren. 

Neben Überlastungen können Verletzungen auftreten, insbesondere bei verletzungsanfälligen Sportarten wie Fußball. Durch Aufwärmen und Stabilisationstraining kannst du deine Gelenke vorbeugend schützen. 

Um Überanstrengung und folglich die Gefahr eines Übertrainings zu vermeiden, steigere die Belastung langsam und kontrolliert. Achte dabei auf deine Atmung. Wenn du dich im Training noch unterhalten kannst, spricht das für eine moderate Intensität. Um ein Übertraining zu erkennen, empfehle ich dir den Artikel Übertraining: Erkenne woher dein Leistungsabfall resultiert.

Aufgabe:

Grundsätzlich lässt sich also sagen, die Vorteile überwiegen deutlich die Gefahren. Um dennoch Schäden sowie ein Leistungsabbruch vorzubeugen, hinterfrage dich regelmäßig:

Fühle ich mich gesund?
Habe ich mich ausreichend aufgewärmt?
Halte ich angemessene Pausen ein?     
Schlafe ich ausreichend?                      
Trinke ich genug Wasser?                     
Variiere ich mein Training regelmäßig?
Kann ich meine Atmung im Training kontrollieren? 
Achte ich auf eine korrekte Ausführung der Bewegung?
Beim Krafttraining: Atme ich beim Bewegen der Gewichte aus?


Quellen:
(1) Lee, I.-M., Shiroma, E. J., Lobelo, F., Puska, P., Blair, S. N., & Katzmarzyk, P. T. (2012). Effect of physical inactivity on major non-communicable diseases worldwide: An analysis of burden of disease and life expectancy. The Lancet, 380(9838), 219–229. https://doi.org/10.1016/S0140-6736(12)61031-9

(2) Niedermeier, M., Frühauf, A., Bichler, C., Rosenberger, R., & Kopp, M. (2019). Sport – zu Risiken und Nebenwirkungen. Der Orthopäde, 48(12), 1030–1035. https://doi.org/10.1007/s00132-019-03823-5